Neusitzstraße 20

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8044



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47° 7' 8.65" N, 15° 30' 27.00" E


Ehemalige Jockelbauermühle (Artikel in Arbeit)

Noch heute zeigt sich die ehemalige Mühle als stattliches Anwesen mit kleinen Anbauten und Modernisierungen. Das unterkellerte Wohnhaus dürfte zu Anfang des 19. Jhs erbaut worden sein, denn die Riedkarte zum Franziszeischen Kataster von 1825-29 zeigt an dieser Stelle erst ein kleines Holzgebäude; der daneben stehende vulgo-Name "Fleischhakerhansl" gehörte zu den Bauten an der Straße, die damals die Hauptverbindung in Richtung Weiz über das "alte Fassl" bildete.

Wann die Mühle in Betrieb ging, lässt sich vorerst nicht sagen. Die Umgebungskarte von Graz des Jahres 1870 zeigt jedenfalls schon die den Talboden verlassende neue Landstraße, und bereits auch das Mühlrad. Der Fluder bestand aus einem schmalen, langgestreckten Speicher-Teich, von dem aus das Wasser den Mühlrädern zugeführt wurde; am Plan von 1878 sind es bereits zwei, eines am Bach für die Mühle, ein höher gelegenes für die Säge. Der Föllingerbach selbst wich nördlich der Mühle in einem großen Bogen nach Westen zum heute noch bestehenden Wegkreuz an der Straße aus. Man erkennt ein langgestrecktes Wohnhaus in der Ausrichtung SW-NO, südlich davon die Mühle und nördlich von dieser einen weiteren kleinen Bau.

Aus 1896 datiert die "Sckitze zu eine Zuhbau einer Sauküche und einen Zimmer für Herrn Jakob Zierler in Fölling". 1905 liefert Josef Windisch, Maurermeister, "Sckitze und Situation Plan für Herrn und Frau Josef Zierler, Grundbesitzer in Fölling"; es soll hinter "Stall und Mühle" ein "Press-Keller" errichtet werden. Nordöstlich des Wohnhauses ist ein Stallgebäude zu sehen (heute als Garage genutzt). Fluder ist keiner eingezeichnet.

Das Adressbuch von Fölling des Jahres 1901 nennt unter Fölling Nr. 34 Zierler Josef, Jockelbauermühle. Von einem Ortskundigen glaube ich auch den Namen Müller-Bauer oder Mühl-Bauer gehört zu haben.

Ein Luftbild von 1959 zeigt noch den Föllingbach annähernd im alten Bett; der Fluder (oder Teich/Kanal) richtet sich geradlinig auf einen Bau neben dem Stallgebäude. Dort dürfte das eigentliche Mühlengebäude gestanden haben; der Ablauf führt hinter dem Stall zum Bach zurück. Der Rekonstruktions-Plan versucht, diese Situation der heutigen gegenüber zu stellen und zeigt das Ende der 1960er Jahre gradlinig neu gegrabene Bachbett.

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