Heinrichstraße 145

From Baugeschichte

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47° 5' 10.72" N, 15° 27' 24.08" E


Lorenzheim, ehem. Kapuzinerkloster St. Lorenz

In Pircheggers Häuserbuch wird an dem nach Schloss Plankenwart untertänigen Besitz schon 1785 der Postmeister Christian Haas genannt; 1803 die "Haderischen Erben", 1813 Ludwig Freiherr von Mondet, 1838 Josef Freiherr von Staudach. Ab 1853 wohnte hier der Neffe des Grazer Bürgermeisters Moritz Ritter von Franck, der spätere langjährige Präsident der Steiermärkischen Sparkasse, Josef Ritter von Franck. Es scheint, dass er es seinem Oheim nachmachen wollte, der das große Grazer Glacis umgestalten ließ, und legte auf seinem Grund einen "Stadtpark en miniature" an. Nach seinem Tod 1923 wurde das Haus 1924/25 von Karl Walenta für den Industriellen Dr. Julius Finze umgebaut und erweitert, fast identisch, aber spiegelbildlich mit dessen Eggenberger Villa am Hangweg 14. 1929 wurde das Haus samt Park durch die Wiener Kapuzinerprovinz von der Nordamerikanischen Kapuzinerprovinz St. Augustin gekauft. Noch im gleichen Jahr wurde das Seraphische Seminar der Wiener Provinz von Linz nach Graz verlegt und hier ein Studentenheim eingerichtet. Am 1. September 1929 wurde die Seminarkapelle von Prälat Franz Schellauf geweiht; sie ist als Messkapelle mit Seccomalereien und Kreuzwegbildern des steirischen Künstlers Franz WEISS (1921-2014) geschmückt und steht gesondert unter Denkmalschutz.

1938 wurde die Fortführung des Seminars von den Nationalsozialisten verboten und das Gebäude zweckentfremdet verwendet. 1945 konnte der Studienbetrieb wiederaufgenommen werden. 1978 wurde das Haus außen renoviert. Mit Ende des Schuljahres 1984/85 wurde das Seminar geschlossen. Ab 1989 wurde das Haus von der Diözese Graz-Seckau genutzt. Seit einer Renovierung 2009 ist in Teilen des gediegen gestalteten Hauptgebäudes "das Lorenz" eingerichtet worden, ein Gastronomie-Betrieb der im Haus ansässigen Sozialorganisation "atempo". Die Lage am Rande eines großartigen Gartengeländes hat das Lokal zu einem beliebten Treffpunkt gemacht. Die Hinterseite des Gebäudes wird von einem altanartigen Vorbau geprägt, hinter dem sich der Garten ausbreitet - mit einem unter Naturschutz stehenden Mammutbaum und einem Ensemble seltener Gehölze, wie Amber, Tulpenbau, Coloredo-Tanne. Zum großen Areal des Lorenzheims gehört auch eine romantische Teichanlage.

Im südwestlichsten Eck des Geländes wurde 2019 ein Rückhaltebecken für den vom Rosenberg herunter kommenden Faul-Bach errichtet.

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Ein Bauprojekt auf dem Grundstück von Heinrichstraße 145 a zeigt, dass weder die Wohnbaugesellschaft, noch die Stadt Graz den Wert des Ensembles zweier denkmalgeschützter Bauten und eines wunderbaren Gartenareals erkennen - traurig für eine Welterbestadt! Laukhardt (Diskussion) 14:10, 23. Dez. 2019 (CET)

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