Lange Gasse 29a

Aus Baugeschichte

Österreich » Steiermark » Graz » 8010



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47° 4' 51.46" N, 15° 26' 6.79" E


Atelier Norbertine Bresslern-Roth

In diesem eher schlichten Haus aus dem 19. Jh. hatte die wohl berühmteste und erfolgreichste Grazer Malerin, Norbertine Bresslern-Roth (1891 - 1978) ihr Atelier. Ihr bevorzugte Sujet waren Tierbilder. Eine Gedenktafel an der Hausfront erinnert daran.

Schon zu Lebzeiten galt Norbertine von Bresslern-Roth als bedeutendste Tiermalerin ihrer Zeit. Die Fähigkeit, eine besondere Dynamik und Kraft in ihre Werke zu legen und die jedem Tier eigene Wesensart meisterhaft in Szene zu setzen, besaß sie bereits als junge Künstlerin. Dabei ging es Norbertine von Bresslern-Roth nicht nur darum, Mensch und Tier "anatomisch richtig" zu malen, sondern die Eigenart jedes Lebewesens in seiner natürlichen Umgebung mit ungeheurer Einfühlsamkeit widerzuspiegeln. Auf diese Weise entstand ein unnachahmlicher Malstil, Szenen, die ebenso dramatisch wie verinnerlicht wirken. Norbertine Bresslern-Roth wurde 1891 in Graz geboren. Sie galt als so begabt, dass sie in der Landeskunstschule unentgeltlich unterrichtet wurde. Nachdem sie in den Sommermonaten 1909 und 1910 die berühmte Tiermalschule in Dachau bei München besucht hatte, verließ sie Graz, um in Wien bei Professor Schmutzer zu studieren. Auch er war offensichtlich sehr beeindruckt von ihrem Talent, denn er nahm sie umgehend in sein Akademieatelier auf, obwohl Frauen offiziell erst 1921 an der Wiener Kunstakademie studieren durften. Im gleichen Jahr erhielt Bresslern-Roth die Silbermedaille der Stadt Graz, die erste Auszeichnung in einer langen Liste von Preisen und Ehrungen.

1916 kehrte die mittlerweile Fünfundzwanzigjährige nach Graz zurück, um sich hier als freischaffende Künstlerin niederzulassen. Bald nach dem 1. Weltkrieg wurde ihre erste Ausstellung eröffnet. 1919 heiratete sie Georg von Bresslern, der sich fortan der Aufgabe widmete, seine Frau in künstlerischer und vor allem geschäftlicher Hinsicht zu unterstützen (was hieß, dass er darauf achtete, dass sie ihre Werke nicht zu billig verkaufte).


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