Panoramagasse 95

From Baugeschichte

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47° 5' 22.74" N, 15° 26' 50.24" E


Panoramahof

Bis 1631 lag hier ein Weingarten der Herrschaft Windischgrätz (seit 1630 der Eggenberger), dann kaufte ihn der Grundspekulant J. Wuckhowitz, 1638 fiel der Besitz an die Minoriten. 1651 finden wir als Besitzer - auch des angrenzenden Hubertus-Schlössl, heute Nr. 85, den Grazer Bürger Johann Baptist Degregori. Es folgen viele Besitzer. 1810 richtete hier der Theaterdirektor Josef von Zambiasi, der auch unter dem Namen Bellomo bekannt wurde, die Gastwirtschaft „Panoramahof" einrichtete, angeblich der beliebteste Erholungsort der Grätzer, wie wir in dem Aquarell von 1825 bestätigt sehen. Bellomo, der aus einem einfachen Weingartenhaus mit Wirtschaftsgebäude einen öffentlichen Ort gemacht hatte, musste aber schon 1827 Konkurs anmelden. Mit seiner Gastfamilie Pachler war danach im September 1827 auch Franz Schubert hier und man hat noch lange die Stelle gezeigt, wo er damals ausgeruht haben soll. 1828 erscheint von Joseph Hoffbauer "Heimathliebe eines Steiermärkers. Eine Sammlung vaterländischer Dichtungen" mit dem Gedicht "Frühlingsmorgen vom Panoramahof bei Graz". 1832 erwarb der Grazer Advokat Dr. Karl Pachler schließlich das Gut für seinen Sohn Faust um 2.500 Gulden Conventionsmünze.

Wir sehen aus den Bildern, wie Straßenansicht und Garten um 1860 ausgesehen haben. Kurz danach ließ Dr. Faust Pachler dann das Anwesen völlig umbauen. 1864 war es der bekannte Grazer Baumeister Andrea Franz, der diesen Plan umsetzte. Nach dem Tod des Bauherrn 1891 blieb die Witwe Johanna noch zehn Jahre im Besitz des Panoramahofes, und vererbte ihn dann an ihre Nichte. 1924/25 ließ Dr. Otto Jürgens nach Plänen von Ludwig Lepuschütz durch die Fa. Johann Balts & Sohn das Anwesen neuerlich umgestalten und zinnengekrönts Schlösschen im Windsor-Stil daraus werden.

(Nach: Luschin, Einiges vom Rosenberg, 1925; DEHIO Graz; ÖKT 2013; Strahalm/Laukhardt, Stadtgeschichte 2013)



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Das pittoreske Gebäude, manche sehen darin ein zweites Miramare, ist nicht geschützt. Es wird von seinem derzeitigen Besitzer offensichtlich dem Verfall preisgegeben. Der einzigartige Bau, in dem auch Franz Schubert weilte, sollte umgehend unter Denkmalschutz gestellt werden. Das wurde dem Landeskonservatorat bereits 2010 empfohlen; 2013 wurde neuerlich um Prüfung ersucht, die auch schließlich eingeleitet wurde.

Laukhardt 16:22, 16. Jun. 2013 (CEST)

Erfreulicherweise wurde 2015 mit der Restaurierung der Fassade begonnen.

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